GELLERTSAMMLUNG

Dieser Sammlungsbereich vereint Porträts von Gellert und Zeitgenossen, Autografen, Büsten, Denkmaldarstellungen, Medaillen usw. Insbesondere der in seinem Umfang sehr komplexe Bestand an gedruckten Gellertporträts ist 1926 von Reinhard Bruno Schmidt aus Leipzig zusammen mit dem Grundstock der Gellertbibliothek angekauft worden. Vermutlich eines der mehrfach zeitgenössisch kopierten Anton Graff-Bildnisse kam 1945 aus Dresdner Privatbesitz nach Hainichen. Die Ölgemälde von Christian Nathanael Fischer (1756–1817), im Original in den Kunstsammlungen Chemnitz, und aus dem Freundschaftstempel im Gleimhaus Halberstadt sind 1985 für das Gellert-Museum qualitätvoll kopiert worden. Autografen, zumeist in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden und der Universitätsbibliothek Leipzig, liegen schon wegen der erst seit 1893 einsetzenden Sammeltätigkeit in Hainichen nur vereinzelt vor. Es befinden sich jedoch Originale der Familienbriefe im Ev.-Luth. Pfarramt Hainichen. Viel mehr ist aus dem Privatbesitz Gellerts oder seiner Angehörigen nicht überliefert, wenn man von solch Kuriositäten wie dem Rest des Brautkleides der Mutter absieht.

Der Kult um Gellert, der nach dessen Tod gipfelte, spiegelte sich neben den in Leipzig, Neubrandenburg und anderen Städten entstehenden Denkmalen nicht zuletzt in den für Andenkenzwecke auf den Markt gekommenen Stücken, von denen besonders die Zimmerdenkmale aus Meißner Porzellan erwähnt seien. Zu den herausragenden Exponaten in Hainichen gehören eine Plastik-Wachsminiatur, die Gellert am Katheder darstellt, und eine Gottlieb Martin Klauer (1742–1801) zugeschriebene, getönte Gipsbüste.
Die neuerliche Beschäftigung mit dem Dichter zeigt sich beispielsweise in einem Klangobjekt von Wolfgang Heisig (geb. 1952), das die Ode Gellerts »Der Wollust Reiz zu widerstreben« in verschiedenen Vertonungen spielerisch vorführt und deswegen »Der Spiellust Reiz zu widerstreben nicht« (2001) heißt.

* Die Sichtung der Sammlung ist auf Anmeldung möglich. Dafür steht ein Besucherraum zur Verfügung. Praktikantenthemen erfragen Sie bitte per E-mail.